von Daniel Katscher In seinem jüngsten, bisher umfangreichsten Roman Nepobedimoe Solnce schickt Viktor Pelevin eine Blondine auf die Suche nach dem Geheimnis aller Existenz. Neben antiker Mystik und der Frage nach dem Göttlichen betrachtet er nicht zuletzt auch herrschende Strukturen kritisch und setzt ganz nebenbei ein Zeichen für Toleranz. Viktor Pelevins 2020 erschienener Roman Nepobedimoe…
Category: Allgemein
Aus der Familie in eine Sekte und zurück. Aleksej Poljarinovs Roman „Riff“
von Darya Shevchuk Aleksej Poljarinov, laut dem Esquire-Projekt einer der jungen und erfolgreichen „12 Apostel“, veröffentlichte im Oktober 2020 seinen neuen Roman „Riff“ [Rif]. Es handelt sich um sein viertes Buch, das auf den Sammelband „Fast zwei Kilogramm Wörter“ [Počti dva kilogramma slov] (2019) und die Romane „Landschaft mit dem Sturz des Ikarus“ [Pejzaž s…
Eine Stereotypmaschinerie der „russischen Seele“
Die „russische Seele“ – wie viel Pathos, welche literarischen Tiefen und vielleicht sogar imperialen Traumlandschaften schwingen mit in dieser Worthülse? Zugegeben kann der Titel „Handwörterbuch der russischen Seele“ von Alexander Estis Irritationen auslösen, allerdings womöglich gewünscht. Die Befremdung beginnt bei der zu hinterfragenden Konstruktion einer pauschalisierten nationalen Seele und wird bei der formalen Kategorie des…
Von Grau und anderen Farben. Tomasz Różycki: „Über die Farben. Berliner Notizen“
von Ricarda Fait Es war während des ersten Lockdowns im März und April 2020, in der Tomasz Różycki seine „Berliner Notizen“ schrieb. Ein Jahr später sitze ich auch zuhause, im zweiten Lockdown, den wir noch aus dem vergangenen Jahr mit hinübergeschleppt haben. Der März 2021 ist schon vorangeschritten und es wird Zeit, sich diesem literarischen…
Eine Graphic Novel aus Litauen – „Sibiro Haiku“
Der schweizerische Verlag Baobab Books erfreut uns immer wieder mit toller Kinderliteratur aus Mittel- und Osteuropa. Dieses Mal durften wir allerdings eine ganz besondere Graphic Novel-Geschichte aus Litauen lesen und rezensieren – „Sibiro Haiku“ von Jurga Vilė (Text) und Lina Itagaki (Illustration) erzählt im Text und Bild eine bewegende Geschichte des Jungen Algis, der mit…
Iwan Bunins Erzählungen: “Leichter Atem” und “Ein Herr aus San Francisco”
Iwan Bunin erhielt als erster russischer Schriftsteller 1933 den Nobelpreis für Literatur. 1870 in Woronesch geboren, emigrierte er 1920 nach Paris, wo er 1953 starb. Sein Werk umfasst zahlreiche Novellen und Kurzgeschichten, ein Revolutionstagebuch sowie Reisebeschreibungen. Der Dörlemann Verlag veröffentlicht diese in hochwertiger Aufmachung und setzt dem Autor so erneut ein literarisches Denkmal. 2003 startete…
Kein stilles Buch – „Straumēni“ von Edvarts Virza
Mit Straumēni von Edvarts Virza veröffentlicht der Guggolz Verlag Berthold Forssmans deutsche Übersetzung eines lettischen Klassikers aus dem Jahr 1933, der den Alltag auf einem ländlichen Gutshof im Verlauf eines Jahres nachzeichnet. Wer sich auf die Ruhe des vormodernen Landlebens einlässt, den erwarten nicht nur leise Töne. von Christiane Schäfer Den Inhalt von Edvarts Virzas ‚Prosapoem‘…
Literarische Weihnachtstipps
Die Feiertage rücken näher und auch in diesem Jahr möchten wir euch ein paar Tipps für Kurzentschlossene präsentieren. Los geht es! „Budapest verstehen zu wollen, ist ein lebenslanger Prozess angesichts einer faszinierenden, geradezu wilden Fülle an Merkwürdigkeiten im doppelten Sinn.“ Nachdem ich 2014 ein halbes Jahr als Erasmusstudentin in Budapest lebte, mache ich einen großen…
Willkommen in der homophoben Hölle!
Welcome to Chechnya (USA, 2020) dokumentiert die systematische und brutale Verfolgung von LGBTQI+ in Tschetschenien. Regisseur David France legt einen oppulenten Dokumentarfilm vor, der phasenweise wie ein Action-Thriller daherkommt. Wird das dem Thema gerecht? von Friedemann Schwenzer Seit 2017 werden in Tschetschenien LGBTQI+ systematisch verfolgt, gefoltert und umgebracht. Ramsam Kadyrow regiert mit grausamer Hand und…
„Tina hat Mut. Ein Bilderbuch aus Georgien“ von Tatia Nadareischwili
Tatia Nadareischwili ist für das deutschsprachige Publikum bereits durch Ihren Vorgängertitel „Schlaf gut“ bekannt geworden, der 2017 zweisprachig (in georgischer und deutscher Sprache) kurz vor dem Gastlandauftritt Georgiens auf der Frankfurter Buchmesse erschienen ist. Wir haben das wunderbare Debüt bei uns ebenfalls vorgestellt – hier geht es zum Text. Nun hat die junge georgische Illustratorin…