KATAPULT sollte mittlerweile nicht nur Kartenfreunden ein Begriff sein. Die Redaktion mit Sitz in Greifswald baut aus den Statistiken und Studien der Sozialwissenschaften vereinfachte und detaillierte Grafiken, die als Magazin und im dazugehörigen Verlag gemeinsam mit Romanen und Sachbüchern verlegt werden. Dass die Journalistinnen und Journalisten und das gesamte Team rund um KATAPULT einen wahnsinnig…
Category: Deutsche Literatur
Am Abgrund: “Der Dschungel von Budapest” von Jerome P. Schaefer
Budapest in den 90er Jahren: Mehrere Anschläge und ein Mafiakrieg erschüttern die Stadt. Der Privatdetektiv Tamás erhält den Auftrag, Frau und Kind eines bekannten Anwalts zu schützen. Als dieser ums Leben kommt, gerät auch Tamás ins Visier der Mörder. Jerome P. Schaefers “Der Dschungel von Budapest” (Transit) wirft uns direkt in das düstere Budapest, in…
Von Ungarn in Deutschland: “Hotel Budapest, Berlin …” von Thomas Sparr
1918, 1944, 1956, 1989: Vier Schicksalsjahre des ungarischen Jahrhunderts. Vier Jahre, an denen der Literaturwissenschaftler Thomas Sparr die kulturellen Beziehungen der Ungarn in Deutschland und der Deutschen in Ungarn mitsamt ihren Auswirkungen beschreibt. So erfahren wir als Leser seines Buchs „Hotel Budapest, Berlin …“ (Berenberg Verlag) vom Austausch der wichtigsten Vertreter der deutschen und ungarischen…
MIROVIA, LITIOTOPIA und UKRAJINA: Interview mit dem Autor Poljak Wlassowetz
Poljak Wlassowetz kann man wohl ohne Zweifel als Kosmopoliten bezeichnen. In Deutschland mit ukrainischen Wurzeln geboren, verschlug es den in Berlin lebenden Autor und Politologen in zahlreichen Reisen nach Südamerika. Im Literaturverlag Kopf & Kragen ist nun sein zweiter Roman „LITIOTOPIA“ erschienen. Wir haben mit ihm über seine Bücher und Pläne gesprochen. Herr Wlassowetz, in…
Eine Stereotypmaschinerie der „russischen Seele“
Die „russische Seele“ – wie viel Pathos, welche literarischen Tiefen und vielleicht sogar imperialen Traumlandschaften schwingen mit in dieser Worthülse? Zugegeben kann der Titel „Handwörterbuch der russischen Seele“ von Alexander Estis Irritationen auslösen, allerdings womöglich gewünscht. Die Befremdung beginnt bei der zu hinterfragenden Konstruktion einer pauschalisierten nationalen Seele und wird bei der formalen Kategorie des…
Zwei Kurzgeschichtenbände: “Gesammelte Scherben” und “Wenn du ankommst, ruf mich an”
Kristin Dimitrova gehört zu den wichtigen zeitgenössischen Stimmen des literarischen Bulgariens. Trotz ihrer Bekanntheit in ihrem Heimatland, ist sie im deutschsprachigen Raum bisher eher unentdeckt geblieben. Erst im November 2020 erschienen ausgewählte Kurzgeschichten als “Wenn du ankommst, ruf mich an” im Schweizer Indieverlag INK press. Übersetzt wurden diese von Viktoria Dimitrova Popova, zu jeder Geschichte…
Deutsch-tschechische Corona-Geschichten
Covid-19 fühlt sich mit der Zeit wie ein Traum an, der schleppend aber unabwendbar Wirklichkeit geworden ist. Der genaue Zeitpunkt, an dem das passiert ist, lässt sich kaum benennen. War es, als wieder freudige Diskussionen über das Wort Quarantäne auftauchten (Aussprache mit „k“ oder „kw“), als wieder erste Urlaube geplant wurden, oder als wir wieder…
Quarantäne-Lektüren: Neue Kinderbücher aus dem NordSüd Verlag
Die mittel- und osteuropäische Kinderliteratur ist im deutschsprachigen Raum durch einige AutorInnen bekannt. Nicht weniger interessant sind die IllustratorInnen, die die Kinderbücher mit ihren einzigartigen Bildern und ihrer Ästhetik schmücken. Der Zürcher Verlag NordSüd hat zwei neue Titel herausgebracht, die durch ihre Illustrationen mit dem osteuropäischen Raum verbunden sind. von Irine Beridze Eine wunderbare und…
Ein Jahrhundert: “Die Leben der Elena Silber” von Alexander Osang
“Der Krieg spricht eine harte Sprache. Wenn er mit seiner eisernen Faust friedliche Wohnstätten zerschlägt, wenn rauchende Trümmer, heimatlos gewordene Frauen und Kinder schreckliche Anklage erheben, dann vernehmen wir die dröhnende Sprache des Krieges.” von Annika Grützner Jelena – Elena – Lena, mit jedem neuen Lebensabschnitt, jedem neuen Schicksalsschlag und jeder neuen Heimat verlor Elena…
Zwei Debütantinnen: Dana von Suffrin mit “OTTO” und Luba Goldberg-Kuznetsova mit “Lubotschka”
Dana von Suffrins Debütroman “Otto” (Kiepenheuer und Witsch) ist einer meiner literarischen Favoriten des vergangenen Jahres. Die Hauptfigur des Romans ist der pensionierte Ingenieur jüdischer Herkunft Otto. Die beiden Töchter Timna und Babi sind nun für sich im fortgeschrittenen Alter befindenden Vater das Zentrum seiner Welt. Ein Familienpatriarch, der seine Töchter schon immer tyrannisiert hat?…