Es ist stiller hier geworden. Corona hat uns trotz der aktuellen positiven Entwicklung noch fest im Griff, die Arbeit und andere Projekte und Hobbys tun ihr übriges, sodass das Lesen leider oft zu kurz kommt. Dennoch möchte ich drei Titel, die mich in den letzten Wochen begleitet, einmal begeistert und zweimal leider enttäuscht haben, einmal…
Category: Slowakische Literatur
Ein Lebensalphabet in Miniaturen: “Mein Alphabet” von Ilma Rakusa
Ehrlich, gefühlvoll, konkret, gebildet, kurzweilig, tiefgehend – so vielseitig und facettenreich ließe sich Ilma Rakusas „Mein Alphabet“ (Literaturverlag Droschl) beschreiben. In ihrem Band führt sie unter jedem Buchstaben des Alphabets Begriffe auf, die ihr Leben ausgemacht haben oder stets ausmachen – beginnend mit A wie „anders“, über L wie „Licht“ und O wie „Osten“ bis…
Agentur für Fakenews: „Troll“ von Michal Hvorecky
Medikamentenknappheit, Epidemien und Unterdrückung: In „Troll“ (Klett Cotta) des slowakischen Autors und Journalisten Michal Hvoreckys gerät das Leben in einem fiktiven osteuropäischen Land der Zukunft mehr und mehr aus den Fugen. Nach einem mehrjährigen Krankenhausaufenthalt sucht der namenlose Ich-Erzähler gemeinsam mit seiner besten Freundin Johanna nach einem Ausweg aus dem ziellosen Alltag. Dieser kommt in Form einer…
Träume aus dem Plattenbau: “Café Hyena” von Jana Beňová
“Petržalka ist ein Gebiet, in dem Zeit keine Rolle spielt. Hier leben Wesen, von denen der übrige Teil der Weltbevölkerung denkt, dass sie gar nicht mehr existieren, dass sie längst ausgestorben sind.” Trostlose Plattenbauten mit dünnen Wänden – die Lebensrealität des Künstlerquartetts Elza, Rebekka, Lukas und Ian ist grau und ohne Abwechslung. Am Rande Bratislavas geschieht…