Das kleine Buch “Camel Travel” von Volha Hapeyeva (erschienen im Literaturverlag Droschl, in einer Übersetzung von Thomas Weiler) versammelt literarische Erinnerungen an die Kindheit und Jugend der Autorin. 1982 in Minsk geboren, schreibt Hapeyeva in kurzen Szenen über das Aufwachsen in der zerfallenden UdSSR, über prägende und tragische Momente. Es geht um ihre Schulzeit, um…
Category: Belarussische Literatur
Spiel um Macht: “Revolution” von Viktor Martinowitsch
“Also (Trommelwirbel), ich heiße Michail Alexejewitsch German, und ich werde euch erzählen, was Macht ist.” Revolution: Sturz der Mächtigen, eine Veränderung der Machtverhältnisse, oft mit Gewalt und Leid verbunden. Viktor Martinowitschs gleichnamiger Roman, bei Voland & Quist in einer Übersetzung von Thomas Weiler erschienen, versetzt uns in ein düsteres Moskau, das marionettenartig vom sogenannten Pantheon…
Ein Leben voller Hoffnung: “Rote Kreuze” von Sasha Filipenko
„Es gibt zahlreiche Beispiele von Menschen, die sich im Namen einer höheren Macht aufopfern, eines höheren Ideals, eines höheren Guts. […] Insofern ist die Fähigkeit eines Menschen, ein Kreuz zu tragen, nichts anderes als der Ausdruck seiner inneren Kraft.“ „Rote Kreuze“ ist das literarische Debüt des belarussischen Autors Sasha Filipenko und der erste von insgesamt…
Dreimal btb-Taschenbuch: „Mova“ von Viktor Martinowitsch, „Italienische Stunden“ von Marina Stepnowa und „Balkan Blues“ von Elvira Mujčić
von Annika Grützner Bücher versetzen uns in fremde Welten. Der weißrussische Autor Viktor Martinowitsch nimmt diese Aussage in seinem dystopischen Roman „Mova“ so ernst, wie es nur geht, und lässt die Menschen in seiner Geschichte durch die sogenannten Mova-Texte high werden. Der Inhalt dieser Briefe ist gleichgültig, immer geht es darum, durch das Lesen in…
Rezension: Ignacy Karpowicz – „Sonka“
Nicht schon wieder eine deutsch-polnische Liebesgeschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, in der noch ein bisschen Vergangenheitsbewältigung steckt und die nur so vor Klischees trieft. Dies zumindest könnte man nach dem Lesen des Klappentextes des 2017 in deutscher Übersetzung beim Berlin Verlag erschienenen Romans „Sonka“ denken. Trotz möglicher Voreingenommenheit wird sich der Leser glücklich…