Eine moderne Odyssee: „Grenzgänge“ von Pajtim Statovci

“Niemand ist gezwungen, der Mensch zu sein, als der er geboren wurde, stattdessen kann man sich zusammensetzen wie ein Puzzle.” Grenzen gibt es viele: Neben den geografischen prägen uns auch die sozialen, selbst- oder fremdbestimmt. In Pajtim Statovcis Debütroman „Grenzgänge“ (Luchterhand Literaturverlag) werden diese übertreten, indem der junge Albaner Bujar versucht, seinen Platz auf der…

Dreimal btb-Taschenbuch: „Mova“ von Viktor Martinowitsch, „Italienische Stunden“ von Marina Stepnowa und „Balkan Blues“ von Elvira Mujčić

von Annika Grützner Bücher versetzen uns in fremde Welten. Der weißrussische Autor Viktor Martinowitsch nimmt diese Aussage in seinem dystopischen Roman „Mova“ so ernst, wie es nur geht, und lässt die Menschen in seiner Geschichte durch die sogenannten Mova-Texte high werden. Der Inhalt dieser Briefe ist gleichgültig, immer geht es darum, durch das Lesen in…

Bücher in Zitaten

Unsere Bücherstapel werden nicht kleiner und bevor wir uns mit dem kommenden Herbstprogramm der Literaturverlage beschäftigen können, liegen bei uns noch einige spannende Titel aus der Backlist auf dem Tisch, die wir euch in diesem Beitrag in einer eher ungewöhnlichen Form vorstellen wollen – und zwar anhand eines Zitats, das euch sofort packen und zur…

Frauen, Lemberg und eine Glasmalerei: Żanna Słoniowskas „Das Licht der Frauen“

von Natalia Staszczak-Prüfer Żanna Słoniowska wurde 1978 im Lemberg geboren und verbrachte dort 24 Jahre ihres Lebens. Heute wohnt sie in Krakau, wo sie mit der Spezialisierung auf die Ukraine als Übersetzerin und Journalistin arbeitet. In ihrem Haus wurde schon immer Polnisch, Ukrainisch und Russisch gesprochen und obwohl die Autorin nie eine polnische Schule besuchte,…

Tagebuch der Identität: Rodica Draghincescus „Die Fee der Teufel“

Ein Schloss nahe Stuttgart, in dem auch Schiller zeitweilig lebte, eine einsame rumänische Autorin und ein Telefon, das niemals still zu stehen scheint: Rodica Draghincescus „Die Fee der Teufel“ (KLAK Verlag) ist ein turbulenter und teils autobiografischer Tagebuchroman. Es fehlt schwer, das Buch zusammenzufassen, denn hat man erst einmal den Zugang zum Text gefunden (oder…

Ein Klassiker der estnischen Literatur: “Wikmans Zöglinge” von Jaan Kross

Tallinn, 1938: In der estnischen Hauptstadt besucht Jaak Sirkel das renommierte Wikmansche Gymnasium. Die Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges sind für die jungen Männer geprägt von einer seltenen Unbeschwertheit und einem nur kurz währenden Nationalbewusstsein. Die Schüler verbringen den Alltag mit Streichen an Lehrern, versuchen Prüfungen zu umgehen und treffen sich mit neuen…