(Post-)Sozialistische und postmemoriale Werkstatt: “Die Teufelswerkstatt” von Jáchym Topol

von Amanda Beser Jáchym Topols Roman Die Teufelswerkstatt (Suhrkamp) lässt sich als (post-)sozialistische und postmemoriale Werkstatt lesen, die mit dem neoavantgardistischen Bruch bricht. Sie ist auch eine Erzählwerkstatt, die erstaunlich ökonomisch und produktiv die Frage nach dem „Wer spricht?“ löst. In dem phantasmatischen Gedenkstätten-Thriller finden sich keine Anführungsstriche bei direkt gesprochener Rede. Und Nietzsches Frage…

Ein Jahrhundert Geschichte: Erinnerungen und Biografien

Der Zweite Weltkrieg, die Zeit des Eisernen Vorhangs und zunehmende Globalisierung mit dem Zerfall alter Strukturen sind wiederkehrende Elemente in vielen Texten europäischer SchriftstellerInnen. In diesem Beitrag möchten wir euch drei aktuelle Werke vorstellen, in denen sich ihre VerfasserInnen mit der Geschichte fiktiver und realer Figuren auseinandersetzen. von Annika Grützner Der 1966 in Sarajevo geborene…

Es wird festlich: Das europäische Weihnachtskochbuch

Tchestita Koleda, Kellemes Karacsonyi unnepeket, Sarbatori vesele, С Рождеством Христовым, Fröhliche Weihnachten! Der “Advent der Kulturen” lädt im Salzburger Wagrain jährlich dazu ein, die verschiedensten weihnachtlichen Bräuche und Rezepte aus ganz Europa kennen zu lernen. Aus diesem Projekt entstand unter Herausgabe des österreichischen Kultur- und Kulinarik-Vermittlers Taliman Sluga das Europäische Weihnachtskochbuch, das im Verlag Anton Pustet…

Schicksale – drei Indies und Kurzgeschichten

Kosovo-Krieg: 24. März 1999, Einsatz der Nato: 1. Luftangriff, bis 12. Juni 1999, Pristina. Elvira Dones´ Roman „Kleiner sauberer Krieg“ (INK PRESS) ist ein einprägsames Schreckensbild zum Ende des letzten Jahrhunderts. In Pristina harren drei junge Frauen ohne Strom, ohne Wasser und ohne Telefon inmitten der umkämpften Stadt aus. Teile ihrer Familie und Freunde haben…

Europas Familie: “Ein Krokodil für Zagreb” von Marina Achenbach

In ihrem Romandebüt „Ein Krokodil für Zagreb“ (Edition Nautilus) verarbeitet die in Berlin lebende Autorin Marina Achenbachs ihre eigene Familiengeschichte und führt die Leser von Zagreb nach Berlin, von Bosnien nach Wien und München. Der Roman spannt dabei einen geschichtlichen Bogen vom Zweiten Weltkrieg bis zum Zerfall Jugoslawiens mit der Belagerung Sarajevos. Im Mittelpunkt stehen…

Neue literarische Reisetitel

“Die Donau aufwärts? Viele Leute, denen ich auf dieser langen Reise begegnete, dachten, ich müsse verrückt sein, den Fluss in der falschen Richtung in Angriff zu nehmen.“ Eine Reise quer durch Europa – Nick Thorpes „Die Donau – eine Reise gegen den Strom“ (Zsolnay) ist dessen 2857 Kilometer lange Weg des zweitlängsten Flusses Europas. Doch…