Der französische Publizist Frédéric Chaubin reiste mit seiner Fotokamera in eine Zukunft, die bereits untergegangen ist. Im Fokus standen die ehemaligen Teilrepubliken der UdSSR und deren brutalistischen Monumentalbauten aus der späten Sowjetzeit. In dieser dreisprachigen Taschenbuch-Ausgabe, die 2017 beim Verlag Taschen erschienen ist, versammelt der Autor bekannte und weniger bekannte Sowjetbauten, die zutiefst durch ihre innovative Kraft beeindrucken.
Die Geschichte der Entstehung des Buches fängt in der Hauptstadt von Georgien, in Tbilissi an, als der Autor zufällig in einem Freiluftantiquariat ein Buch über die 70-jährige Architekturgeschichte des sowjetischen Georgiens entdeckt. Diese Entdeckung inspiriert ihn zum Buchprojekt, das verschiedene Länder und Städte mit deren besonderen Bauten präsentiert.
Im Bild - das georgische Ministerium für Autobahnen in Tbilissi (1974) (C) Taschen Verlag
Die brutalistische Kolossalarchitektur in der UdSSR hat eine spannende und leider nicht gänzlich erforschte Geschichte. Chaubin versucht mit diesem Buch eben diese Lücke zu schließen und stellt dem Teil mit den Fotos ein umfangreiches Vorwort voran, welches ausführlich über die sowjetische Architekturgeschichte informiert und einen guten Impuls gibt, um selbstständig nach weiteren Informationen zu recherchieren.
Im Bild - der Leninpalast in Almaty, Kasachstan (1970) (C) Taschen Verlag
Das Fotobuch unterteilt die sowjetischen Superbauten thematisch in „Entertainment and Culture“, „Science and Technology“, „Sports and Youth“, „Health and Resorts“ und „Rites and Symbols“. Die Kapitel machen den Lesern die Suche nach den bestimmten Bauten deutlich einfacher. Jedes Bild wird hier mit einem kurzen Hinweis versehen, die die wichtigsten Informationen zu den Bauten versammelt.
Im Bild: Ukrainisches Institut für wissenschaftlich-technische Forschug und Entwicklung. Kiew, Ukraine, (1971) (C) Taschen Verlag
CCCP – Cosmic Communist Constructions Photographed ist ein Buch, das man sicherlich oft durchblättern und darin immer wieder neue architektonischen Schätze entdecken wird. Man kann es außerdem wunderbar verschenken oder sich selbst auf eine spannende Reise entlang diesen futuristischen Wunder-Bauten begeben.
von Irine